Unternehmenskasse als Mehrwert für den Käufer
Mit einer Sonderform der arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersvorsorge, der sogenannten Unternehmenskasse, können Unternehmensnachfolger den Erwerb finanziell wesentlich effizienter gestalten. Zudem erhalten sie durch die Einführung der pauschaldotierte Unternehmenskasse schlagkräftige Argumente im Employer Branding.
Für Unternehmensnachfolger stellen sich viele Fragen, wenn sie einen Betrieb übernehmen. Können sie diesen erfolgreich weiterführen und die Ansprüche erfüllen, die sie selbst an sich und die anderen Beteiligten wie Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten stellen? Und werden sie in der Lage sein, sowohl die Finanzierung des Unternehmenskaufs zu bedienen als auch eine Überrendite für die eigene Kasse zu erwirtschaften?
Denn gerade bei Käufern, die sich im Rahmen der Unternehmensnachfolge erstmals unternehmerisch betätigen oder aus der Selbstständigkeit heraus einen Betrieb übernehmen, stellt sich diese Frage. In der Regel verfügen diese Erwerber nicht über die strategische Liquidität, wie sie viele Unternehmen in den sehr guten vergangenen Jahren aufgebaut haben, um damit einen Kauf entweder mit viel Eigenkapital zu unterlegen oder sogar komplett selbst zu finanzieren. Sie sind auf eine Bank oder sogar mehrere angewiesen und brauchen daher von Beginn an sehr stabile Ergebnisse und eine positive Bilanz, um diese Kreditlinie nicht zu gefährden beziehungsweise bei der nächsten Verlängerung erheblich zu verteuern. Wie nützt an dieser Stelle die pauschaldotierte Unternehmenskasse?
Unternehmenskasse erleichtert die Kaufpreisfinanzierung
Neben dem guten unternehmerischen und wirtschaftlichen Händchen kann ihnen dabei auch eine alternative Form der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) helfen. Ja, richtig gelesen: Die bAV kann für Arbeitgeber erhebliche finanzielle Vorteile schaffen und vor allem in den ersten Jahren nach dem Erwerb für eine substanzielle Verbesserung der Liquidität führen – und damit die Finanzierung erleichtern.
Wie das funktioniert? Ganz einfach: Über die pauschaldotierte Unternehmenskasse errichten Unternehmer ein arbeitgeberfinanziertes Instrument zur Steuerung der betrieblichen Altersvorsorge für die Mitarbeiter. Für jeden Mitarbeiter wird eine Dotierungssumme festgelegt, die ihm, inklusive einer durchschnittlichen Verzinsung von drei Prozent jährlich, mit dem gesetzlichen Renteneintrittsalter zur Verfügung steht. Das klingt erst einmal nach einem enormen finanziellen Aufwand – das ist es aber keineswegs. Dafür sorgt der Gesetzgeber mit Paragraph 4d des Einkommenssteuergesetzes. Darin ist festgelegt, dass die Dotierungen, als die Zahlungen an die Unternehmenskasse, unmittelbar als Betriebsausgaben steuerlich geltend gemacht werden können, entweder direkt oder über die Jahre verteilt. Das reduziert die Steuerlast spürbar und schont die erworbene Liquidität.
Geld dank der Unternehmenskasse weiterhin im Betrieb nutzen
So weit, so gut, werden Unternehmensnachfolger jetzt sagen: Aber dieses Geld muss doch irgendwo herkommen! Nein, muss es nicht, denn die Dotierungen können fiktiv bleiben und nur als Buchungsposten aufgeführt werden. Will heißen: Das Geld für die Unternehmenskasse wird als Betriebsausgabe geltend gemacht, fließt aber gar nicht ab und kann dementsprechend im Unternehmen weiter eingesetzt werden. Zum Beispiel für die Abtragung der Verbindlichkeiten, um früher über alle Gewinne zu verfügen, und/oder schnelleres strategisches Wachstum für eine Erhöhung der Rendite. Selbst die Anlage am Kapitalmarkt über eine Vermögensverwaltung ist bei dem Konzept möglich.
Die über die Jahre und Jahrzehnte damit erzielbaren Überrenditen beziehungsweise der frühere Zugang zu den Gewinnen sichern die späteren Zahlungen aus der Unternehmenskasse ab. Wobei die Praxis zeigt, dass regelmäßig darüber hinaus nicht unerhebliche Summen für das Unternehmen und den Unternehmer als Gewinn übrig bleiben. Schließlich sind Renditen auf den Umsatz von zehn bis 20 Prozent die Regel. Jeder Unternehmer kann also leicht errechnen, was die Mehrwerte einer Unternehmenskasse für seine Struktur bedeuten.
Auch auf einer anderen Ebene trägt die pauschaldotierte Unternehmenskasse zum Vermögensschutz im Zuge des Unternehmenserwerbs bei. Für die allermeisten Unternehmer sind die Mitarbeiter das größte Kapital. Das gilt für wissensbasierte Dienstleistungs- und Technikunternehmen genauso wie für produzierende Betriebe. Diese Mitarbeiter müssen durch Leistungen über das reine monatliche Gehalt hinaus dazu motiviert werden, dem Unternehmen die Treue zu halten. Die Möglichkeit, eine zusätzliche Rente zu erhalten, die arbeitgeberfinanziert ist und gerade nicht mit einem Versicherungsvertrag verbunden ist, ist ein gutes Argument für Arbeitgeber, Mitarbeiter langfristig zu binden. So viel zum Thema Unternehmenskasse.