Private Equity-Investitionen: Hohe Verkaufserlöse

Private Equity-Investitionen: Unternehmensdeal

Viele Eigentümer auch sehr substanzstarker Unternehmen finden keinen Nachfolger in der Familie und suchen daher am Markt einen Käufer. Es kommen dabei immer öfter Private Equity-Investitionen zum Zug. Diese Transaktionen unterliegen aber besonderen Bedingungen.

Private Equity-Investitionen in Deutschland

Private Equity, also außerbörsliches, privates Beteiligungskapital, wird in Deutschland als Investitionsform immer wichtiger. Im Jahr 2018 konnten in Deutschland Private Equity-Investitionen in Höhe von rund 9,6 Milliarden Euro verzeichnet werden. Das ist ein interessantes Modell für Unternehmen, die auf der Suche nach einem Investor für eine Wachstumsfinanzierung, andere unternehmerische Projekte oder einem Nachfolger sind.

Das ist besonders in Zeiten der Nachfolgewelle interessant. Zwischen 2018 bis 2022 steht in etwa 150.000 Familienunternehmen die Regelung der Nachfolge an – und viele Unternehmer stellen sich die Frage: An wen soll ich eigentlich mein Unternehmen weitergeben? An Private Equity-Gesellschaften zum Beispiel. Insgesamt 11,3 Milliarden Euro wurden von Beteiligungsgesellschaften in rund 1100 Unternehmen investiert, so die aktuelle Statistik des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) für den deutschen Private Equity-Markt 2017. Das Investitionsvolumen des Vorjahres von 6,77 Milliarden Euro wurde damit um zwei Drittel übertroffen. Dabei habe die Private Equity-Branche laut BVK in Deutschland mehr als 5000 Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert; davon beschäftigen neun von zehn weniger als 500 Mitarbeiter.

Im Mittelstand sind Private Equity-Investitionen sehr attraktiv

Viele Eigentümer auch sehr substanzstarker Unternehmen finden keinen Nachfolger in der Familie und suchen daher am Markt einen Käufer. Dabei beobachten Berater eine Veränderung: War es in der Vergangenheit im Mittelstand normal, dass ein Wettbewerber, Partner oder Lieferant als strategischer Käufer den Betrieb erworben hat, kommen heute immer öfter Private Equity-Investitionen ins Spiel. Da diese Gesellschaften immer auf der Suche nach Überrenditen für ihre Anleger sind, halten sie gezielt im (kleineren) Mittelstand nach lukrativen Targets Ausschau.

Der Hintergrund: Die erzielbaren Renditen im Mittelstand sind sehr gut, zehn, 15 oder sogar 20 Prozent sind keine Seltenheit. Das ist natürlich hochattraktiv für laufende Ausschüttungen und die Risikominimierung eines Investments. Und da die Beteiligungsgesellschaften in der Regel über viel Kapital verfügen, können sie auch bei gehobenen Kaufpreisen mithalten, bei denen vor allem Privatinvestoren, die sich über den Firmenkauf selbstständig machen wollen, regelmäßig nicht mitgehen können.

Investoren wollen sich nicht unternehmerisch verwirklichen

Trotz der enormen Gelder, über die Private Equity-Gesellschaften verfügen (das nicht investierte Kapital („dry powder“) liegt aktuell bei 1,14 Billionen Dollar), geben die Häuser natürlich kein sinnloses Geld aus. Es handelt sich bei Private Equity-Managern, Family Officers etc. um echte Profis, die oftmals mit ganz anderen Ansätzen in eine Unternehmenstransaktion einsteigen. Sie achten auf andere Dinge und werfen andere Fragestellungen auf – eben weil sie sich durch den Unternehmenskauf nicht unternehmerisch verwirklichen wollen, sondern ganz klare strategische und wirtschaftliche Ziele mit dem Asset haben. Und das von Beginn an und ganz ohne Emotionen. Dazu kommt: Im Gegensatz zu strategischen Käufern sind Finanzinvestoren in der Regel nicht auf die langfristige Entwicklung eines Unternehmens konzentriert, sondern darauf, den Kapitaleinsatz schnellst- und bestmöglich zu verzinsen und frühzeitig eine Ausstiegsstrategie zu entwickeln.

Private Equity-Gesellschaften erwarten daher einen professionellen Transaktionsprozess, der keine Fragen hinsichtlich Zukunftsaussichten, Controlling-Instrumenten etc. offenlässt. Der Fokus von Investoren liegt in der Cash Flow-Analyse sowie in der Betrachtung der künftigen Planungsgrundlagen und -prämissen, aus denen sich die Ertragsmöglichkeiten ableiten lassen. Dies ist einleuchtend, da die Renditen aus den laufenden Erträgen gezahlt werden müssen. Finanzinvestoren wollen sich nicht unternehmerisch verwirklichen, sondern verfolgen de facto rein finanzwirtschaftliche Ziele im Sinne des Beteiligungsmanagements. Insofern erwarten sie detaillierte Informationen zur Risiko- und Ertragsanalyse und suchen sehr substanzstarke Unternehmen zur Übernahme, sind aber eben auch bereit und in der Lage, höhere Preise zu bezahlen.

Das bedeutet: Wollen Unternehmen ihren Betrieb an einen Private Equity-Investor verkaufen, sollten sie sich genau auf die Verhandlungen und die Transaktion vorbereiten und einen wirklich spezialisierten Berater einbinden, der die Transaktionsanforderungen von Private Equity-Gesellschaften kennt. Dann können Unternehmer in allen Branchen überdurchschnittlich hohe Verkaufspreise realisieren.

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