Forum Junge Holztransporteure: Zukünftige Nachfolge
Am 24. Und 25. November 2017 fanden sich unterschiedliche Experten und die Bundesvereinigung des Holztransport-Gewerbes (BdHG) zusammen, um einen gemeinsamen Blick auf die zukünftige Nachfolge des Holztransportes zu werfen. Die Veranstaltung richtete sich vor allem an die jungen Holztransporteure. Neben Expertenvorträgen von Denny Ohnesorge (Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher) und Holger Wassermann (Professor an der FOM Berlin/ Geschäftsführer von INTAGUS), berichteten auch Malte Bircherding und Maik Ungefroren von ihren eigenen persönlichen Nachfolgerfahrungen. Begleitet wurde das zweitätige Forum von Christian Kleinhenz, der im Vorstand der BdHG sitzt.
Expertentreff: Betriebsführung- und übergabe - Die Regelung der zukünftigen Nachfolge im Holztransportgerbe
Die Vorträge behandelten unterschiedliche Themengebiete: So stehe die Forst-Holz-Branche insgesamt vor erheblichen Herausforderungen. Ziel ist es, verschiedenen Gewerken eine gemeinsame Stimme zu verschaffen. Dass diese Art des Verbundes durchaus Früchte tragen kann, zeigte die AGR-Umfrage der Bundesländer. So konnte sich Thüringen, bei dem Thema Langholztansporte abgeschlagen auf Platz 12, anschließend auf Position 3 verbessern. Deshalb sollen Verbände und die BdHG öfter an einem Strang ziehen. Seitens der Holzindustrie sollen beispielsweise viele Prozesse zukünftig stark automatisiert werden, der Rohstoff Bedarf an Holz nimmt zu und es sollte die öffentliche Diskussion gesucht werden, damit die Nutzungsbeschränkungen in den Wäldern nicht zu Problemen für die Industrie führen.
Zukünftige Nachfolge: Mitarbeiter einbeziehen und das Unternehmen fit machen
Nachdem branchenbezogene Schwerpunkte thematisiert wurden, führte Holger Wassermann in die Felder Unternehmensführung und Betriebsübergabe. Denn vor allem die Bereiche Marketing und Controlling sind entscheidende Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Trifft der Inhaber hier früh genug gewisse Entscheidungen, könne die Chance auf eine erfolgreiche und gewünschte zukünftige Nachfolge deutlich besser ausfallen. Nun spricht Wassermann auch von seinen Erfahrungen aus anderen Branchen. So sind viele Unternehmer gar nicht bereit für die Nachfolge und dementsprechend sind auch ihre Unternehmen nicht übergabetauglich. Wenn kleinere und mittlere Betriebe ohne eigenes Rechnungswesen, Marketing oder Vertriebsstrategien da stehen, kann es wettbewerbsbedingt schon lange vor der eigentlichen Nachfolge zu Schwierigkeiten kommen. Insbesondere der Fachkräftemängel ist ein wesentliches Thema.
Erfahrungsbedingt rät Holger Wassermann dazu, die Mitarbeiter für eine zukünftige Nachfolge rechtzeitig einzustimmen. Das Unternehmen und sein Mehrwert sollten einer Analyse und Bewertung unterzogen werden. Faktoren sind hierbei neue und andere Wettbewerber, Lieferanten, Kunden und wodurch das Unternehmen selbst oder sein Produkt ersetzt werden könnte.
Betriebsübergabe: Mensch statt Zahlen im Mittelpunkt
Anknüpfend an diese Ausführungen, ergänzte Holger Wassermann seine persönlichen Eindrücke. Denn für ihn zähle vor allem der Mensch, nicht nur die Zahlen. So sind Betriebsübergaben eine höchst emotionale Angelegenheit, – Partnerin, Familie und Freunde, die Verzahnung dieser Faktoren kann sehr komplex sein. Eben dies konnten auch die beiden Nachfolger Malte Borcherding und Maik Ungefroren bestätigen. Während Christian Borcherding und sein Sohn insgesamt einen guten Mittelweg ihrer Vorstellungen finden konnten, wurde Maik Ungefroren durch den plötzlichen Tod seines Vaters vor eine unvorbereitete zukünftige Nachfolge gestellt. Speziell mit Akzeptanz Problemen hatte er zu kämpfen. Daher sollte ein Firmeninhaber nicht nur an das Unternehmen denken, sondern auch an die Familie und Involvierte, wenn der Betrieb dann schlussendlich übergeben wird – ob plötzlich oder langfristig.
Die Holztransporteure wollen in die nächste Runde
Insgesamt erzielte das zweitägige Forum absolut seinen Zweck: Alle Teilnehmer waren begeistert und regten dazu an, jungen Holztransporteuren generell einen ähnlichen Raum an Veranstaltungsmöglichkeiten einzuräumen.