Die Nachfolgersuche und ihre Tücken
Tick Tack – Rainer Gresförder hat sich das Ziel gesetzt zu seinem 60. Geburtstag seinen Nachfolger bekannt geben zu können. Immerhin 9 Monate hat er dafür eingeplant. Doch die Nachfolgersuche hat er unterschätzt. Warum es inzwischen auf den 65. zu geht und er statt sich zu schonen von Ausbau redet – wenn der Familienbetrieb verkauft werden muss, der Unternehmer aber gar nicht so wirklich will.
Rainer und die Nachfolgersuche: Wenn der Familienbetrieb verkauft werden muss
In der WDR Mediathek vom 09.02.2017 wird in der Sendung Menschen hautnah die Nachfolgersuche von dem Unternehmer Rainer Gresförder gezeigt. Dieser steht kurz vor seinem 60. Geburtstag und hat sich als Ziel gesetzt, bis dahin seine Nachfolgelösung abgeklärt zu haben. Nicht etwa, weil der Selbstständige will, sondern schon eher muss. Denn Gresförder leidet unter zunehmend schlechterer Gesundheit. Eine volle Arbeitswoche, Stress und für alles in der Verantwortung stehen – das geht aufs Herz.
Doch wie der Inhaber eines Metallbau Unternehmens feststellen muss, ist die Unternehmensnachfolge schwieriger als gedacht. Viele Interessenten haben andere Preisvorstellungen. Zudem sollen teilweise Informationen weiter gegeben werden, welche sich auch ein Konkurrent zum Vorteil machen könnte.
Insbesondere Gresförders Frau ist in Sorge. Wie soll es mit der Gesundheit ihres Mannes weiter gehen? Was passiert mit der Firma? Wann soll die Nachfolge mit den Mitarbeitern kommuniziert werden? Die Nachfolgersuche braucht eben Zeit.
Der Verkauf an den Vertrauten – im Unternehmen oder in der Familie?
Rund 15% aller Familienbetriebe werden in Deutschland an Mitarbeiter verkauft. Wenn sich in der eigenen Familie niemand finden lässt, ist der Gedanke nicht weit. Denn ein interner Verkauft bietet in der Regel auch ein gewisses Vertrauen dem Neuen gegenüber. Doch Gresförder hat kein Glück, die meisten seiner acht Mitarbeiter sind zu unsicher. Die Nachfolgersuche geht also weiter.
Der Schweigersohn Fritz wird zum neuen Hoffnungsträger: Er arbeitet auch seit einiger Zeit in dem Unternehmen und hat sogar selbst schon eins geführt. Statt einem wirklichen Ergebnis wird nach einiger Zeit eine Zwischenlösung gefunden. So soll sich zeigen, ob die Übergabe an den Familienangehörigen funktionieren könnte. Wie muss die Firmenstruktur übergeben werden? Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Beide Seiten wollen sich absichern. Dass das gar nicht so einfach ist, zeigt ein Beratungstermin bei der IHK.
Das Ziel in weiter Ferne: Die Nachfolgersuche für das eigene Unternehmen
Viele Dinge, auf die man achten muss und nicht eingeplante Ausfälle aufgrund der Gesundheit haben Rainers Ziel in weite Ferne gerückt. Die Planung ist zum Erliegen gekommen. Der Arbeitsalltag pausiert nicht, Aufträge müssen bearbeitet und Mitarbeiter vertreten werden. Wer gewisse Ansprüche an seine Nachfolgeregelung hat, muss Zeit investieren. Und vor allem sollte man sich Rat einholen.
Wer nicht fragt bleibt…. in diesem Fall meistens vor allem ohne potenziellen Nachfolger. Auch Gresförder hatte sich zunächst an den Unternehmensvermittler Bernd Friedrich gewandt. Die Stimmung nach dem Gespräch war durchweg positiv. Doch beauftragt wurde der externe Berater nie. Schon zu Beginn ließ er vernehmen, Gresförder könnte wahrscheinlich nicht los lassen.
Ein Ende auf lange Sicht? Sehen hier das ganze Video:
Da der Unternehmer Gresförder scheinbar doch noch mehr an seinem Betrieb hängt als gedacht, stehen plötzlich andere Pläne an. Als neue Lösung gelten Gresförders Tochter und ihr Mann Fritz. Sie sollen einen Teil des Unternehmens führen und dem Altunternehmer eine entsprechende Summe zahlen. So wird das Unternehmen nun erstmal ausgebaut und in die Zukunft investiert. Die Nachfolge? Zunächst bleibt Gresförder wohl im geliebten Unternehmen das Herzstück.