Unternehmensnachfolge: Bis Ende 2020 übergeben

Bis Ende 2020 können sich rund 227.000 KMU grundsätzlich vorstellen, das Unternehmen in die Hände eines Nachfolgers zu legen. Etwa 41% haben laut der aktuellen KfW Studie keine Vorstellungen zum Fortbestand des eigenen Betriebs. Im Jahr 2018 haben ganze 38% der Unternehmer eine Fortführung durch die Unternehmensnachfolge angestrebt (im Vergleich dazu: 2017 waren es 35%). Weitere 16 Prozent ziehen definitiv eine Stilllegung in Betracht. Vier von fünf der eher kurzfristigen Nachfolgeplaner (in den nächsten 2 Jahren) zählen zu den Kleinstunternehmen (weniger als fünf Beschäftigte) – das sind allein 182.200 Mittelständler. Insgesamt 184.000 KMU aus der Branche Dienstleistungen streben an zeitnah zu übergeben. Den geringsten Anteil anstehender Nachfolgen in den kommenden zwei Jahren weist das Baugewerbe auf (4,1 %). Mehr als doppelt so häufig planen Inhaber aus dem FuE-intensiven Gewerbe (9,6 %) und von großen Mittelständlern mit 50 und mehr Beschäftigten (9,4 %) eine kurzfristige Nachfolgeregelung.
Unternehmensnachfolge wird immer besser vorbereitet
Vor allem bei den kurzfristig geplanten Unternehmensübergaben zeigen sich merklich Umsetzungen bisheriger Theorie Vorträge. Ein großer Teil der Alt-Unternehmer hat notwendige Verhandlungen für die Unternehmensnachfolge bereits umgesetzt, immerhin 26% verhandeln sogar schon konkret. Dadurch haben bereits 62% der Inhaber, die ihre Unternehmensnachfolge noch bis Ende 2020 vollziehen wollen, einen potenziellen Nachfolger gefunden. Das betrifft ca. 141.000 Unternehmen.
Der Anteil der überhaupt nicht vorbereiteten Inhaber ist auf 16% gesunken. Für eben diese drängt allerdings die Zeit, um die Unternehmensnachfolge noch erfolgreich gestalten zu können. Viele Unternehmer befinden sich noch nicht einmal ansatzweise im Nachfolgeprozess, das erschwert die Realisierung ihrer Pläne für die Zukunft. Noch immer wird unterschätzt, dass die Unternehmensnachfolge ein komplexer Prozess ist, der gewissenhaft vorbereitet werden muss. Nicht ohne Grund rät der DIHK dazu, spätestens 3 Jahre vor der eigentlichen Unternehmensnachfolge mit den Vorbereitungen zu beginnen. Nur dann fällt es dem Firmeninhaber auch eventuell leichter, sich von seinem Betrieb emotional zu lösen.
Ertragssituation und Eigenkapital der Alt-Unternehmer
Die Unternehmer, die eine Unternehmensnachfolge planen, erzielen überwiegend profitable Gewinne. So erzielten 2017 87% der entsprechenden Unternehmen eine positive Umsatzrendite, nur ca. 13% erzielten Verluste. Eine durchschnittlich stabile Umsatzrendite zeugt von guter Ertragskraft und gilt als eines der wesentlichen Bewertungskriterien für Kreditunternehmen. Selbst für die Kleinstunternehmen scheinen die Weichen für die Unternehmensnachfolge richtig eingestellt zu sein: Hier weisen 85% der Betriebe eine positive Rendite auf. Im Punkt Eigenkapitalquote sieht die Situation besonders gut aus, denn ganze 89% der KMUS weisen hier eine positive Quote auf. Im Gegensatz dazu, lag die Eigenkapitalquote bei potenziellen Übergebern im Jahr 2017 noch bei 32%.
Problematik steckt in der nachrückenden Unternehmergeneration
Der Mittelstand ist für Nachfolger grundlegend attraktiv: Ertragskraft, Profitabilität und finanzielle Lage scheinen gesichert. Das eigentliche Problem der Unternehmensnachfolge liegt laut der KfW bei den Erwerbern: es sind zu wenige. Die Zahl der Existenzgründer ist nachweislich gesunken (2001: 1,5 Mio; 2017: 557.000). Vor allem der Arbeitsmarkt und seine attraktiven Beschäftigungsmöglichkeiten werden derzeit von eigentlich potenziellen Gründern aktiv ausgeschöpft. Im Jahr 2017 haben sich nur 57.500 Existenzgründer durch eine Unternehmensnachfolge selbstständig gemacht, wohingegen es im Jahr 2001 noch 148.000 waren.
Verkauf als Alternative in der Unternehmensnachfolge
Unternehmensnachfolge? –„Familie!“ hätte die Mehrheit der deutschen Unternehmer im Mittelstand bisher im Chor gestimmt. Tatsächlich werden die meisten Unternehmen in Deutschland familienintern übergeben. Nach der aktuellen Studie der KfW ändert sich das jetzt: Ein Unternehmensverkauf ist inzwischen ebenso denkbar wie die familieninterne Unternehmensnachfolge. Als Grund dafür nennt die KfW unter anderem veränderte berufliche Vorstellungen der Kinder. Sie möchten noch mehr erfahren? Über den folgenden Button können Sie die komplette Studie einsehen und noch mehr über die Unternehmensnachfolge erfahren.