Familieninterne Nachfolge: 5 Gründe für ein Scheitern

Familieninterne Nachfolge als Aus für viele mittelständische Unternehmen? Das geht auch anders.

Das Unternehmen in die Hände der eigenen Kinder geben, sich selbst entspannt zurück lehnen und einfach mal machen lassen. Diese ideale Vorstellung vertreten viele Unternehmer im deutschen Mittelstand. Die familieninterne Nachfolge ist die beliebteste Form der Betriebsübergabe. Dennoch scheitern viele an dem gemeinsamen Familienprojekt. Betriebe werden anderweitig verkauft oder müssen sogar gänzlich aufgegeben werden. Weshalb funktioniert die Übertragung also nicht?

Familieninterne Nachfolge als emotionale Achterbahn

Formal handelt es sich um einen bloßen Führungswechsel innerhalb des Unternehmens. Tatsächlich ist die Unternehmensnachfolge aber ein Thema, welches sowohl die Familie, Gesellschafter, als auch andere Personen miteinbezieht. Alle Beteiligten und insbesondere der Unternehmer und seine Angehörigen sind daher schon lange Zeit vorher mit der bevorstehenden Situation überfordert. Oft liegen keine konkreten Nachfolgepläne vor. Aus diesem Grund ergibt sich eine bislang unbekannte Herausforderung. Die fehlende Vorbereitung der Übertragung trotz der immensen Bedeutsamkeit wirkt erstaunlich. Diese Art der Umgehensweise widerspricht der sonstigen rationalen Unternehmensführung des Inhabers und seinem Führungsstil. Es scheint kein Reportoire an 10 Regeln für ihre familieninterne Nachfolge zu geben. Sonstige Empfehlungen und Hinweise reichen aufgrund der emotionalen Verwicklung nicht aus. Die enge Verknüpfung zwischen dem Unternehmen, seiner Zukunft und der familiären Dynamik setzen alle Beteiligten unter Druck. Diese komplexe Situation bringt Familien in Zugzwang, der keinen Anfang finden will.

Das Lebenswerk familienintern weitergeben

Lebenswerk und Lebensentwurf vom Geschäftsführer und seiner Unternehmerfamilie stehen auf dem Spiel. Die gesamte Thematik ist daher stark emotional besetzt, wenn nicht sogar belastet. Alles drängt nach Klärung: Wird es eine Weitergabe innerhalb der Familie geben? Wenn ja, wer wird diese antreten? Welche Kriterien müssen innerhalb des Nachfolgeprozesses erfüllt werden? Unterschiedliche Fragen müssen beantwortet werden. So löst der emotional greifbare Druck und das Gefühl von Ratlosigkeit Hilflosigkeit aus. Die eigentliche Stabilität scheint in diesem Konstrukt wegzufallen. Innerhalb der Familie können Barrieren nicht überschritten werden, wohingegen Herausforderungen und stressige Situationen im Tagesgeschäft problemlos bewältigt werden. Eine Möglichkeit mit diesen aufkommenden Gefühlen umzugehen – vermeiden. Nach dem Motto Kommt Zeit, kommt Rat wird die Übergabe auf die lange Bank geschoben. Damit erklärt sich, weshalb Führungspersönlichkeiten bei der Unternehmensnachfolge nicht weiter kommen. So fehlen sonstiger Weitblick und strategisches Management an dieser Stelle. Das Problem mit dem Aufschieben ist nur, dass sich der anstehende Geschäftsführerwechsel nicht in Luft auflöst.

5 Gründe für eine fehlende Verantwortung

  1. Innerhalb der Familie wird das Thema Generationswechsel nicht kommuniziert. Weder Kinder, noch Eltern wissen, welche Anforderungen gestellt beziehungsweise erfüllt werden müssen.
  2. Strategische Unternehmer können mit Emotionen innerhalb des Familienkreises nicht umgehen, da Geschäft und Privatleben bislang weitestgehend getrennt wurden.
  3. Der Familienunternehmer fürchtet um den Bestand seines Lebenswerks und tut sich schwer damit, den Kindern das aufgebaute Unternehmen endgültig zu überlassen.
  4. Die Nachkommen sind an einer Übernahme des Familienunternehmens nicht interessiert, aufgrund fehlender Gesprächsinitiative kommt das Thema aber nicht weiter auf und der Geschäftsinhaber steht ohne gewollte Nachfolger da.
  5. Der Hauptgrund für das Scheitern der familieninternen Überantwortung: Angst. Eine ungewohnte emotionale Situation führt zu Ratlosigkeit, aus der sich die Familie selbst nicht lösen kann.

Warum familieninterne Nachfolge doch funktioniert

Betrachtet man die genannten Gründe, fällt auf, dass ein wesentlicher Knackpunkt insbesondere die Kommunikation miteinander ist. Wenn diese aufgenommen wird, das Thema früh besprochen und Maßnahmen ergriffen werden, steht einem erfolgreichem Führungswechsel bei gegenseitigem Interesse nichts im Wege. So könnten Kinder schon in jungen Jahren mit dem Unternehmen vertraut gemacht werden, sodass sie sich frühzeitig mit der Thematik befassen können. In jedem Fall ist das Hinzuziehen eines Experten ratsam! Denn abschließend bleibt nur zu sagen: Wer will, der findet Wege.

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Autor
Online Marketing | INTAGUS GmbH
Tanja Spuhl unterstützt uns als Assistentin und ist für den Bereich Online Marketing zuständig. Sie betreut die INTAGUS Website sowie den Blog mit sämtlichen Veröffentlichungen. Ihren Masterstudiengang Medienpsychologie hat sie erfolgreich abgeschlossen.
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